Manuelle Medizin

Darunter versteht man die Behandlung von Schmerzen des Bewegungsapparates mit den Händen. Der Bewegungsapparat besteht aus 2 Teilen

  • Knochen und Gelenke
  • Weichteile (Muskeln, Faszien & Bänder)

Um eine optimale manuelle Therapie durchzuführen, müssen zuerst die schmerzauslösenden Strukturen durch eine manuelle Untersuchung diagnostiziert werden. Vor allem bei länger andauernden Rückenschmerzen oder Schmerzen in den Armen oder Beinen findet man meist mehrere Quellen für die Schmerzen. Alle diese Schmerzquellen müssen behandelt werden.

Manipulation ohne und mit Impuls

Werden angewandt bei sogenannten Blockierungen (Bewegungseinschränkung), wenn ein Gelenk der Ursprungsort für den Schmerz ist.

Dabei wird das Gelenk nach einer gewissen Vordehnung rhythmisch langsam hin und her bewegt (Mobilisation, Manipulation ohne Impuls) oder nach Vordehnung mit einem sehr kurzen Impuls über seine übliche Bewegungsgrenze hinaus bewegt (Manipulation mit Impuls).

Gelenke können aber nicht nur blockiert sein, sondern auch hypermobil, das heisst einen zu grossen Bewegungsspielraum aufweisen. In diesem Fall ist keine Manipulation weder mit noch ohne Impuls erlaubt, da man das Uebel damit nur vergrössern würde.

Weichteilmanipulation

Zumeist ist in den Faszien und Muskeln die Schmerzquelle. Da Muskeln und die umgebenden Faszien eng miteinander verknüpft sind, spricht man von MYOFASZIALEN Schmerzen. Solche myofasziale Schmerzen können auch sekundär bei Gelenksblockierungen auftreten. In diesem Fall behandelt man die Muskeln und Faszien nach Manipulation der Gelenke. Bei myofaszialen Schmerzen findet man Verspannungen verschiedener Muskegruppen je nach Lokalisation der Schmerzen, Triggerpunkte und Einschränkung der Beweglichkeit der Faszien durch Verklebungen.

Triggerpunkte

Sind kleine myofasziale Verknotungen, die ausstrahlende Schmerzen verursachen können. Therapie von Triggerpunkten: Durch leider meist schmerzhaften Druck auf den Triggerpunkt verschwindet dieser nach einigen Sekunden oder manchmal Minuten. Anschliessend muss man immer die tiefen Faszien in der Umgebung des Triggerpunktes behandeln. Triggerpunkte können auch mit feinen Nadeln behandelt werden (dry needling).

Tiefe Faszienbehandlung

Ist eine sehr wichtige Technik bei der Behandlung myofaszialer Schmerzen. Dabei drückt der Therapeut mit der Faust oder dem Unterarm auf die Haut bis zum Kontakt mit den tief gelegenen Faszien. Dies ist auch mit einem gewissen Schmerz verbunden, der aber deutlich weniger intensiv ist als beim Druck auf einen Triggerpunkt. Die meisten Patienten sprechen von einem „wohligen Schmerz“. Man muss dabei beachten, dass wissenschaftliche Studien ergeben haben, dass Faszien frühestens nach 30 Sekunden mit einer Dehnung reagieren. Man muss also den Druck mindestens 30 Sekunden aufrechterhalten und dann ganz langsam den Unterarm oder die Faust weiter bewegen. Da die Faszien ein zusammenhängendes System darstellen, welches die gesamte Muskulatur einhüllt und die einzelnen Muskeln voneinander trennt, kann mit einer Fasziendehnung (MYOFASCIAL RELEASE) an nicht schmerzhaften Stellen auch der Schmerzort beeinflusst werden. 

Ich bevorzuge daher bei meinen Patienten eine Behandlung der tiefen Faszien von den Fusssohlen bis zum Nacken, unabhängig vom Ort des Schmerzes.

Therapeutische Bedeutung

Bei Schmerzen im Bewegungsapparat eine sehr wirksame Therapie. Ich verwende manualmedizinische Techniken immer in Kombination mit Akupunktur. Bei sehr starken myofaszialen Schmerzen, die sekundär durch ständige Impulse von Wirbelgelenken kommen, ist zuvor eine interventionelle Schmerztherapie an den Wirbelgelenken dringend zu empfehlen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Erforderliche Sitzungen

Meist sind 3 – 6 Sitzungen erforderlich.


Preise

Die Therapie ist eine Pflichtleistung der Grundversicherung. Da ich zertifizierter Manualmedizinier und Akupunkteur bin, entstehen für in der Schweiz versicherte Patienten ausser den 10% Selbstbehalt keine Kosten.

Ausländische Patienten: CHF 200.-


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